Wie alles begann…

Wir haben in den letzten Jahren ja so einiges gesehen und hatten fast schon die Hoffnung aufgegeben, dass wir in Rheinberg noch ein passendes Haus für uns finden. Aber dann ging auf einmal alles Schlag auf Schlag. Anfang August rief Dietmar „Unser Haus!“ und hielt mir sein Smartphone mit der Immobilienanzeige hin: Ein denkmalgeschütztes 90 m² Stadthaus, freistehend mit betoniertem Kellerraum, Nebengebäuden, Carport und Garten im Stadtzentrum zu einem zivilen Preis von privat. Kann doch fast gar nicht. Eine Woche später war Besichtigung. Wir standen drin, mit 20 anderen Interessenten, und waren gleich verliebt. Die Raumaufteilung hätten wir uns selbst nicht besser bauen können. Viel Arbeit, ja. Die Decken oben sind eigentlich zu niedrig, der Dachstuhl ist sanierungsbedürftig und muss gedämmt werden, der Boden im Obergeschoss ist teilweise so uneben, dass man beim Laufen seekrank wird. Heizung, Installationen, das komplette Programm. Dietmars Augen leuchteten von der ersten Minute an. „Ich möchte am liebsten sofort anfangen!“ Am nächsten Tag haben wir zugesagt und gute zwei Wochen später war der Notartermin.

Jetzt geht es im ersten Schritt ans Entrümpeln. Es ist eigenartig, wenn man hinter dem Leben eines fremden Menschen herräumt. Mich nimmt es sogar ein bisschen mit. Die Uhr in der Küche tickt noch, obwohl die Bewohnerin bereits vor einem Dreivierteljahr verstorben ist. In den Schränken türmt sich Kristallglas und Geschirr, die Kleiderschränke sind noch voll, im Keller ist noch reichlich Eingemachtes und Hochprozentiges von unbekanntem Alter. Von letzterem abgesehen hoffen wir noch den ein oder anderen dankbaren Abnehmer zu finden. Ich kann das nicht gut, Dinge wegwerfen.

Mitte September bekommen wir dann Besuch von der Denkmalbehörde und wir sind schon sehr gespannt, was dabei herauskommt.

Impressionen